Anna in Australien

Hallo Hallo,

ich weiß der letzte Post ist schon eine ganze Zeit her, aber ich hatte viel um die Ohren.
Tschuldigung Oma, hiermit melde ich mich dann auch mal wieder :)

Das Kajaking Camp war ein Traum.
Erst dachte ich, ich könnte nicht mit, weil meine Freundin krank war und sie mein Team war.
Zum Schluss hat mein Lehrer dann aber noch ein Dreimannzelt aufgetrieben, sodass ich mit den beiden anderen Mädels aus meiner Klasse ein Zelt teilen konnte.
Wir haben dann also zusammen alles vorbereitet.
Am Mittwoch ging's dann los und nachdem wir die Kajaks auf die Anhänger geladen hatten, sind wir mit dem Bus ca. 2 Stunden aus Adelaide rausgefahren nach Cobdogla.
Dort haben wir den Bus bei einem Campingplatz stehen lassen und haben die Kajaks wieder abgeladen.
Ich hatte eigentlich schon eher weniger Lust nachdem wir alles 5x umpacken mussten damit unser Kram überhaupt in die Kajaks gepasst hat.
Nachdem wir das dann geschafft hatten, sind wir zwei Stunden gepaddelt. Jeder von uns hatte eine Karte auf dem Kajak kleben und wir mussten natürlich Schwimmwesten tragen.
Für verschiedene Abschnitte hatten wir Paare, die die Gruppe navigiert haben.
Das letzte Mal als wir Navigation gemacht haben war am Ende von Term 3, dementsprechend gut waren also auch unsere Leistungen.
Nämlich wirklich bescheiden...
Als wir gegen Abend dann am "Campingplatz" ankamen waren wir eigentlich alle schon so weit wieder nach Hause zu fahren.
Campingplatz ist auch eher nicht die richtige Bezeichnung. Stelle im Nichts ohne Klo und frisches Wasser, an der wir unsere Zelte aufstellen konnten passt besser.
Da wir drei Tage keinen Zugang zu Wasserhähnen hatten mussten wir uns das Wasser, das wir trinken würden und das Wasser, das wir zum Kochen brauchten mitbringen.
Die Klo Situation war dann auch nochmal interessant.
Da wir in einem Nationalpark unterwegs waren, mussten wir alles wieder aus dem Park raustragen, was wir reingetragen hatten.
Das schloss Klopapier mit ein ...
Da es ja keine Klos gab haben wir einen Busch auserkoren, der den Job übernehmen durfte.
Dann hatten wir eine Stock, der angezeig hat ob jemand auf dem "Klo" war oder nicht.
Wenn man auf's Klo ging, hat man den Stock mitgenommen und wenn man fertig war, hat man ihn wieder in die Erde gesteckt.
Nachdem wir das alles gereglt hatten sollten wir unsere Zelte aufstellen.
Grundsätzlich alles kein Probem nur das wir unsere Zeltstangen und Heringe vergessen hatten, nachdem wir überprüft hatten, dass sie da waren.
Zum Glück war neben den Lehrern noch Daniel, ein Student von der Uni SA mit, der Outdoor Education studiert.
Der wusste wie man ein Zelt mit Stöcken und Paddeln aufbaut und als er fertig war hat er gleich noch ein Foto gemacht um extra Punkte von seinem Professor zu bekommen.
Dann haben wir gekocht und sind dann auch alle ziemlich schnell in unseren Zelten verschwunden.

Am nächsten Morgen wurden wir um 7 geweckt, haben gefrühstückt, abgebaut und sind dann wieder in unsere Kajaks geklettert.
Dieser Tag war so ziemlich der schlimmste Tag seit ich in Australien bin.
Wir sind 9 1/2 Stunden gepaddelt!
9 1/2 Stunden!!!
Das schlimmste war, dass es fast 30 Grad waren und wir 2 Pausen hatten.
Nicht zu vergessen bei dem ganzen, wir mussten ja selber navigieren.
Da wirklich keiner wusste wo wir überhaupt waren, haben wir dann irgendwann versucht alle rauszufinden wo wir lang mussten.
Den Weg gefunden sind wir dann losgepaddelt.
Nach einer halben Stunde meinte unser Lehrer dann, ob wir sicher sind, dass wir hier richtig sind.
Er hat uns eine halbe Stunde in die falsche Richtung paddeln lassen bis er es für nötg hielt uns zu sagen das wir falsch waren...
Danach war er mit 20 ehrlich angepissten Schülern unterwegs, die einfach nur nach Hause wollten und definitv keinen Bock mehr auf seine Späße hatten.
Als wir alle halb tot an der nächsten Camping Stelle ankamen, mussten wir ja erstmal wieder unser Zelt aufbauen.
Am nächsten Tag sind wir dann nochmal 2 Stunden zurück gepaddelt und haben die Kajaks verladen.
Auf der Busfahrt haben alle geschlafen und zurück an der Schule mussten wir dann die Kajaks wieder ausladen und unsere Sachen wegpacken.
Mein Gastpapa hat mich abgeholt, ich hab nur noch geduscht und meine Gastmama hat Schnitzel für mich gemacht :)

Am nächsten Tag war Samstag und ich hatte mich mit ein paar deutschen Freunden für eine Surfsession angemeldet.
Das bedeutete für mich am nächsten Morgen um 5:30 Uhr aufstehen, weil ich ja noch zum Treffpunkt musste mit Bus und Tram.
Ich war wenig müde, aber es hat sich gelohnt.
Wir sind nach Middleton gefahren und da haben wir dann Neoprenanzüge bekommen.
Am Strand wurde uns erklärt was wir beachten mussten und wie wir aufstehen sollten etc.
Im Wasser hatten wir das dann aber alles ziemlich schnell vergessen. Da gings dann nur noch darum irgendwie hochzukommen und stehen zu bleiben.
Ich habe in 4 Stundne vielleicht 10x gestanden und ansonsten war es viel Fallen und wieder versuchen.
Es hat super viel Spaß gemacht und die Surf Lehrer waren richtig toll.
An dem Abend kam noch eine andere Freundin zu mir, die ich in Hamburg bei dem Vorbereitungstreffen kennengelernt hatte.
Wir waren Abends am Strand essen und haben dann noch einen Film geschaut.
Leonie wohnt richtig weit weg von Adelaide und deswegen kommt sie nächste Woche nochmal runter und wohnt dann 5 Tage bei uns.

Den Weihnachtsbaum haben wir dann auch aufgestellt. Es war richtig lustig und einfach total anders als Zuhause.
Wir haben quasi alles an den Baum gehangen, was wir finden konnten, egal welche Farbe oder Form.
Zum Schluss haben Serena und ich dann noch einen Adventskalender geschenkt bekommen.
Erst war ich irritiert und wusste nicht so genau warum, bis ich dann das 25. Türchen entdeckt habe :D

Letzte Woche Freitag war mein letzter Schultag und ich habe erstmal schön geheult.
Alle haben mein T-Shirt unterschrieben und ich habe viele Räume angeboten bekommen in denen ich wohnen könnte :D
Meine engen Freunde werde ich natürlich auch außerhalb der Schule noch sehen, aber die Schule zu verlassen mit dem Wissen, dass es das jetzt war, war ganz schön heftig.

Meine Ferien genieße ich trotzdem :)
Bei 30 Grad am Strand oder einfach mit Freunden was unternehmen, macht es ziemlich einfach.

Ich hoffe ihr erfriert mir nicht :*